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Schwarzer Tee

Schwarzer Tee ist ein oxidierter Tee, der aus den Blättern der Camellia sinensis-Pflanze hergestellt wird. Er hat einen kräftigen, vollmundigen Geschmack und eine dunkle Farbe. Schwarzer Tee enthält Koffein und Antioxidantien und ist weltweit eine der beliebtesten Teesorten.

Schwarzer Tee: vielfältiger Genuss eines Klassikers

Nicht nur die Britten und Ostfriesen lieben ihn: Schwarzer Tee zählt zu den meist getrunkenen Tees der Welt. Wer erst einmal Freude am herben und aromatischen Geschmack des rötlichen Aufgussgetränks gefunden hat, den lässt die Liebe zum Genuss von Assam, Ceylon, Darjeeling und Co. häufig ein Leben lang nicht mehr los. Wie wird dieser Tee hergestellt und welches sind die wichtigsten Fakten?

Der schwarze Tee hat seinen Siegeszug in Europa und weltweit in Großbritannien begonnen. Mitte des 17. Jahrhunderts haben die Engländer angefangen, chinesischen Tee zu importieren. Die ersten Sorten waren jedoch ein teures Luxusprodukt, das als Statussymbol für die Oberschicht galt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die weltberühmte britische Teekultur, in der auch heute noch vorzugsweise unaromatisierter, kräftiger schwarzer Tee getrunken wird. Zwar ist die Zubereitung und der Genuss nicht mit den asiatischen Teezeremonien zu vergleichen, aber dennoch ist das Teetrinken in Großbritannien durchaus auch ritualisiert. So trinkt man Early-morning-tea teils noch im Bett und auch die Teezeit am Nachmittag mit dem Afternoon tea und Five-o-clock-tea, zu denen häufig auch süßes Teebrot gereicht wird, ist weltbekannt.

Und auch in Deutschland – und hier an erster Stelle in Ostfriesland – wird schwarzer Tee geliebt. Häufig werden dunkle und kräftige Assam-Sorten für die Zubereitungen des Ostfriesentees verwendet. Schwarzer Tee ist also auch hierzulande ein echter Klassiker. Kein Tee wird weltweit so häufig getrunken wie das herbe, rötliche Aufgussgetränk, das es in so vielen leckeren Variationen gibt und für Teeliebhaber der Inbegriff des Tee-Genusses ist.

Schwarzer Tee entstammt ebenso wie grüner Tee, weißer Tee und gelber Tee der Teepflanze Camellia sinensis. Zum Teil wird er auch aus der Pflanze Camellia assamica gewonnen. Camellia sinensis stammt ursprünglich aus China und wird mittlerweile in vielen Ländern Asiens wie Indien, Sri Lanka, Bangladesh und sogar weltweit etwa in Südamerika angebaut. In China wird derweil größtenteils grüner Tee hergestellt, in Japan sogar ausschließlich. So ist Kenia in Afrika zum drittgrößten Produzenten von schwarzem Tee aufgestiegen. Die weltweite Verteilung der Anbaugebiete lässt verschiedenste Sorten entstehen, die sich in Konsistenz und Geschmack unterscheiden. So findet jeder Teeliebhaber seinen ganz persönlichen schwarzen Tee – egal ob er aus Sri Lanka, Indien, China, Kenia oder Bangladesh stammt.

Schwarzer Tee wird in der Regel  in fünf Schritten hergestellt. Frische Teeblätter der Camellia sinensis und Camellia assamica müssen nach der Ernte direkt verarbeitet werden, weil sie roh eine geringe Haltbarkeit aufweisen. So wird der Herstellungsprozess von schwarzem Tee direkt auf der Plantage durchgeführt:

  1. die Blätter werden in Handarbeit gepflückt
  2. der frische Tee wird gewelkt
  3. die Teeblätter werden gerollt
  4. der Tee wird fermentiert
  5. die Trocknung der fermentierten Blätter

 

Die frischgepflückten Blätter werden zuerst gewelkt. Die gepflückten Teeblätter werden zum Welken ausgebreitet, wobei sie rund 30 % Wasser verlieren. Die Blätter werden dadurch geschmeidiger und weicher und lassen sich leichter weiterverarbeiten. Anschließend wird der Tee gerollt. Dies passiert traditionell mit speziellen Maschinen, in denen die Zellwände der Blätter aufbrechen wobei die Zellflüssigkeit austritt. Das Prinzip der Maschinen kann man sich so vorstellen, als würde man ein Blatt zwischen den Handflächen zerreiben. Wichtig ist dabei, dass die Teeblätter nicht komplett zerstört werden. Anschließend wird der Tee fermentiert, wodurch sich die ätherischen Öle entfalten können. Bei der Fermentation werden die Blätter mit Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff behandelt. Nach der Fermentation wird der Tee für ca. 20 min. bei ca. 85 °C getrocknet. Auf diese Weise werden die Inhaltsstoffe konserviert. Insgesamt dauert der Herstellungsprozess ca. zehn Stunden.

Schwarze Tees gibt es in einer schier unendlichen Vielfalt. Von Assam über Ceylon bis Darjeeling – viele Sorten unterscheiden sich in Geschmack und Aroma. Genau das macht diese Variante des Tees so beliebt. Für jeden Teeliebhaber ist die richtige Sorte dabei. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Varianten des schwarzen Tees im Überblick vor.

Assam
Assamtee stammt aus dem gleichnamigen Bundesstaat im Nordosten Indiens. Dieser Tee wird aus einem besonderen Teestrauch – der Camellia assamica – hergestellt. Er ist besonders kräftig im Geschmack und bildet die Grundlage für den englischen ebenso wie für den ostfriesischen Tee. Assamtee ist ideal für die Zubereitung mit Milch oder Sahne geeignet.

Ceylon
Ceylon ist der alte Name für Sri Lanka – und dementsprechend stammt diese Teesorte von der großen Insel im Indischen Ozean. Auch dieser Tee wird aus der Camellia assamica hergestellt, so dass er ähnlich wie der Assamtee sehr kräftig im Geschmack ist.

Darjeeling
Darjeeling gehört zu den weitverbreitetsten Sorten des schwarzen Tees. Dieser Tee wird im Nordosten Indiens in den Ausläufern des Himalaya in einem milden, subtropischen Klima gewonnen. Den Darjeeling-Tee zeichnet ein eher leichter Geschmack und eine helle Farbe aus.

Schwarzer Tee enthält eine ganze Reihe wertvoller Inhaltsstoffe. Dazu zählen vor allem Koffein, Tannine (Gerbstoffe), Flavonoide, Theobromin, Theophyllin, Phenolcarbonsäuren, Aminosäuren (L-Theanin), Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Allerdings werden die Catechine bei der Herstellung des schwarzen Tees während der Fermentation zu Theaflavinen, so dass die Blätter die meisten Catechine verlieren. Allerdings gelten auch Theaflavine als wertvolle Inhaltsstoffe in Schwarztees, die bisher allerdings weit weniger untersucht sind als die Catechine, die beispielsweise auch in grünem Tee vorkommen. Die Art und Menge der Inhaltsstoffe kann natürlich je nach Sorte und Zubereitung stark variieren.

Einzig und allein das Koffein im Tee dürfte wohl auf viele Teetrinker eine anregende Wirkung haben. Somit bleibt schwarzer Tee in erster Linie ein Genussgetränk, das viele Liebhaber wie von Zauberhand – etwa mit einem Schuss Milch und ein wenig Zucker – gemütliche Zuhause entspannen lässt.

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